WT Praxmar 2020

Workingtest Praxmar 19./20. September 2020 ÖRC Landesgruppe Tirol
 
Prüfungsleiter war MF Dr. Robert Kaserer.
Richter waren:
1. Herman Jeske (NL)
2. Johan Grootaers (NL)
3. Sebastian Hochreiter (A)
4. Ing. Bernhard Schöpf (A

Wir sind bereits am Freitag mit dem Wohnmobil angereist und ich konnte am Samstag die Beginner und die Novice ganz in Ruhe anschauen. Schöne anspruchsvolle Aufgaben, die alle machbar waren,
nur das Gelände ist eben in Praxmar schon sehr anspruchsvoll.
Am Sonntag war dann für mich und Hummel der 1. Start in diesem Jahr in der Open. Um 8.30 Uhr war Startnummernausgabe und um 9 Uhr ging es los ins Gelände. Unsere Startnummer war die eins, und unsere 1. Aufgabe war direkt am Wasser bei Herman Jeske. Was mich früher zum Schwitzen gebracht hätte, sind wir dieses Jahr ziemlich cool nach unten gestapft. Ich weiß, sie ist steady, still, alles andere sollte sie auch können 😉

Die 1. Aufgabe war eine Doppelaufgabe, die von der kleinen Insel aus gearbeitet wurde. Der 1. Hund sollte eine Markierung über das Wasser holen. Der 2. Hund ein beschossenes Blind übers Wasser oben auf einem Plateau.
Hummel hatte Glück mit ihrer Startnummer 1, denn sie durfte gleich die Markierung holen und die holte sie perfekt. Übers Wasser, hoch, gepickt, runter und der gleiche Weg wieder zurück übers Wasser. Ich würde sagen, volle Punktzahl. Danach war sie wie ein Wackeldackel zitternd neben mir am Bein, beobachtete den anderen Hund und ich dachte mir, halleluja, ist ihr sooo kalt oder ist sie aufgeregt 😉
Bei dem beschossenen Blind hat sie zwar dann auch toll gearbeitet und ist die Linie übers Wasser hoch hoch hoch, hat relativ schnell gefunden, nur leider ist sie beim runterkommen nicht über oder unter dem neuen Holzzaun durch, sondern an ihm entlang gerannt, bis der Eingang kam und sie rannte (ohne zu schütteln im schnellem Galopp) um den See rum…. Und das hat uns Punkte gekostet.
Ergebnis: 15 Punkte
Fazit: Übers Wasser zurück üben

Bei Aufgabe 2 war Johan Grootaers. Es war von der 2. Gruppe keiner mehr dort und ich konnte gleich mit Hummel an den Start. Mit Witz und Charme hat er die Aufgabe erklärt. Doppelmarkierung, eine Freigabe, egal welche Markierung der Hund als erstes holt.
Die 1. Markierung flog gut sichtbar in weiterer Entfernung und die 2. Markierung im 90 Grad rechts von uns hinter einem Hügelchen. Der Schuss war zwar zu hören, den Helfer konnte Hummel aber nicht sehen. Die Markierung flog hoch und wenn Hummel nicht so auf die 1. Markierung gestiert hätte, hätte sie auch die sehen können. Also habe ich mich entschlossen, Hummel zur erst gefallenen Markierung zu schicken…. Und das machte sie spitze. Punktgenau. Ich weiß gar nicht wann sie das Markieren so gut gelernt hat 😉
Bei der 2. Markierung musste ich sie dann auf ein Blind schicken. Das Problem nur, man hat den Hund nicht mehr sehen können sobald er über den Hügel schoss. Und da Hummel recht schnell unterwegs ist, hätte ich hier noch intensiver das Suchensignal geben sollen, denn sie tauchte plötzlich viel zu weit unten links auf. Also ein bisschen hochgepfiffen, rechts rüber geschickt und dieses Mal klarer gepfiffen.
Ergebnis: 16 Punkte
Fazit: Dumm gelaufen, aber sie markiert echt gut, wenn sie markiert 😉

Bei Aufgabe 3 von Sebastian Hochreiter konnte ich eine Zeitlang zuschauen. Zwei unbeschossene Blinds, uhuereweite Distanzen und ein echt schwieriges Gelände.
Beim 1. Blind ist Hummel im Zaun kurz hängen geblieben, aber sie hat sich deswegen gar nicht stören lassen und rannte einfach weiter. Hier hat sie echt gut gestoppt und reagiert. Ich hab sehr darauf
geachtet, sie immer zu sehen und sie nicht in den Wald zu lassen. Auch beim Zurückkommen ist sie mutig über den Zaun bergab zurück gesprungen…Kamikaze….
Beim 2. Blind war es etwas schwieriger. Sie hat die Linie am Anfang super gut gehalten, aber dann hätte ich drauf bestehen sollen, dass sie dort hochgeht wo ich meine. Dann ganz oben, tja, da hab ich
echt sch… gepfiffen. Stoppen, klein bleiben und sie nicht rennen lassen, wäre eine clevere Version gewesen. So ist sie noch weit über das Blind nach oben gegangen… nicht mehr sichtbar und die Ohren von ihr waren dann auch im Modus Durchzug. Naja, was soll ich sagen, Sebastian meinte, der Hund wäre toll, ich hätte besser sein können, da wäre noch mehr drin gewesen… 😉 Recht hat er. Obwohl ich fürs Protokoll noch anmerken möchte, lieber rechts hochangeln als zu weit links und dann zack weg in den Wald…
Ergebnis: 16 Punkte
Fazit: ich schlecht, aber wow, Hummel macht geile Distanzen 😉

Bei der Aufgabe 4 von Bernhard war ein kurzer Walk up, dann eine Markierung hinter einer Hütte und ein beschossenes Blind in einer Schneise im Wald rechts oben.
Bei der Markierung ist sie drüber geschossen, aber sie hat sich schnell wieder eingedreht und hat schnell gefunden. Da war die Schwierigkeit die ganze Flugbahn nicht sehen zu können.
Beim Blind muss ich sie etwas unsicher geschickt haben, denn nach ein paar Meter blieb sie stehen und hat mich kurz angeschaut. Mit „Back“ ist sie dann aber sehr gut weitergelaufen. Ich hab sie, meiner Meinung nach, echt clever geschickt auf die Markierung, hab sie dann ziemlich weit oben gestoppt und rechts rüber geschickt und sie einfach laufen lassen (das kann sie mittlerweile echt gut) und ja, mein Plan ist aufgegangen.
Ergebnis: 18 Punkte
Fazit: In der Open muss man nicht mehr viel Fuß laufen und dabei können wir das doch mittlerweile echt gut. Ich war zufrieden bei der Aufgabe und auch die Punkte der anderen zeigen, so schlecht waren wir da gar nicht. Bernhard meinte, ein paar Kleinigkeit, aber der Rest war gut 😉

Es war eine wirklich anspruchsvolle Open Prüfung, die in dem Gelände, mit dem Panoramablick, einfach Spaß macht (solange man gut zu Fuß ist und Zeit hat, wieder Luft zu bekommen bevor man bei der nächsten Aufgabe die Pfeife in den Mund nehmen muss).

Wir haben mit 65 von 80 Punkten unsere 1. bestandene Open Prüfung, nach zwei missratenen Anläufen in 2019 (mal durch Pech, mal aus fehlender mentaler Stärke), mit sehr gut bestanden. Der Druck bei mir ist weg. Hummel ist mit ihren 5 Jahren mental gefestigt, zuverlässig und mit ihrem Style ein Eyecatcher. Ich hab einen zuverlässigen und genialen Hund neben mir und letztendlich hab auch ich jetzt endlich das Open Niveau erreicht. 😉