Wochenlang hatten wir uns auf diese Prüfung vorbereitet, die eigens angeschaffte Tiefkühltruhe mit diversem Schleppwild gefüllt, Schleppe über Schleppe auf den Burgauer Wiesen gezogen und dennoch bin ich mit einem mulmigen Gefühl am Samstagmorgen an den Starnberger See gefahren.
Das gute war ja nur, ich musste das nicht alleine machen. Begleitet haben mich Steffi mit Connor und Marianne mit Flo. Da konnten wir uns gegenseitig die Daumen drücken (nicht, dass das nicht die komplette Wegwartenfamilie ausgiebig gemacht hätte – Danke nochmal). Für mich stand ja morgens schon fest, wer am Ende des Tages Suchensieger werden würde: Marianne mit Flo.
Angekommen im Suchenlokal „durften“ wir unsere Startnummern ziehen. Die Prüfungsleiterin Conny Wunder hatte diese ganz liebevoll auf kleinen Versorgungstüten für Führers Nerven „versteckt“. Damit waren wir drei Wegwarten die ersten Hunde in der Prüfung. Zu uns gesellten sich noch ein Flatrüde und ein schwarzer Labbirüde.
Als erstes Prüfungsfach sollten die Hunde die Schleppe arbeiten, damit sie auch ein bisschen Dampf ablassen könnten. Meine Nerven waren zum Zerreißen gespannt. Marianne war die erste und kam schon nach sehr kurzer Zeit wieder zurück. Flo hatte die Schleppe mal wieder im Rekordtempo gemacht. Danach durfte Connor sein Kaninchen „verfolgen“. Auch er war sehr schnell. Kiiro dachte sich wohl, sie müsste sich einfach ein Beispiel an ihren Geschwistern nehmen und war flugs mit ihrem Kaninchen im Fang auch wieder da. Was war ich froh, hatte sie doch im Vorfeld keine einzige, so lange Schleppe gemacht. Prima! Auftakt für alle drei Wegwarten gelungen!
Jetzt konnte mein Adrenalinspiegel auch mal kurzfristig wieder auf Normalmaß zurückgehen. Schussfestigkeit geprüft, mussten wir alle nacheinander zur Suche antreten. Wiederum haben alle drei Wegwarten die Suche gut gelöst und sämtliche „verlorenen“ Enten und Kaninchen wieder eingesammelt. Leider haben wir an dieser Stelle den Flatrüden verloren. Er meinte mal probieren zu müssen, wie so eine Ente schmeckt.
2 von 4 Prüfungsfächern waren damit für uns beendet. Zeit in der Mittagspause mal ein bisschen durchzuatmen.
Wäre doch gelacht, wenn wir da jetzt nicht den Rest auch noch schaffen würden.
Die Wassermarkierung war dann auch kein großes Problem für unsere Hunde. Ich hätte mir allerdings sehr gewünscht auch mal ins Wasser zu dürfen, mittlerweile war es dann doch richtig heiß geworden.
Die letzte Prüfungsaufgabe war dann noch eine „fliegende“ Ente auf einer abgemähten, mit Heu bedeckten Wiese. Connor „beschleunigte“ seine Arbeit zwar ein bisschen, aber wir wollten ja alle endlich mal fertig werden und ins Suchenlokal. Kurz gesagt, auch hier waren alle drei Wegwarten erfolgreich und damit war auch klar, dass wir alle drei die Prüfung bestanden hatten.
Auf der Rückfahrt zum Suchenlokal hatten wir dann noch spekuliert, welcher Hund denn nun Suchensieger geworden wäre. Dazu mussten wir uns noch eine Weile ge- und auch so manche „geschwätzige“ Zuschauerin erdulden. Gestärkt mit kalten Getränken und so mancher Leckerei haben wir dann endlich unsere Ergebnisse erfahren. Kiiro war mit 267 Punkten Suchensieger vor ihrer Schwester Flo mit 260 Punkten und ihrem Bruder Connor mit 239 Punkten geworden. Ich konnte es überhaupt nicht glauben, dass Kiiro ihre große Schwester und auch ihren Bruder hinter sich gelassen hatte.
Es ist mir bis heute immer noch ein Rätsel, wie das passieren konnte, aber manchmal ist es einfach gut nur auf seinen Hund zu vertrauen und sich zu sagen, es wird schon klappen.
Vielen Dank geht an Marianne und Steffi für die seelische und moralische Unterstützung und natürlich an alle Mit-Wegwarten für’s Daumendrücken.
Und ein dicker Dank geht natürlich an meine liebe, kleine, gelbe Stinkebiene!!!!
Bericht: Birgit Bretthauer